… ihr habt es vielleicht gar nicht gemerkt, aber in dem Kaufpreis für euer „Gerät“ war eine Abgabe an die „Verwertungsgesellschaft (VG) Wort“ beziehungsweise „VG Bild/Kunst“ enthalten. Ein paar Euro, je nach Kaufpreis, aber immerhin. Diese Geräte-Abgabe hat unter anderem die VG Wort erstritten – im Interesse von Verlagen, Autoren, Fotografen, Illustratoren, Journalisten und weiteren, den Verwertungsgesellschaften angeschlossenen Medien-Schaffenden – und nun auch von den Geräte-Herstellern erhalten. Diese Abgaben landeten im Topf der Verwertungsgesellschaften, somit konnte diese nun entsprechende Beträge ausschütten – ja nach Anzahl und Umfang der Veröffentlichungen, deren Verbreitung und Auflagen sowie weiterer Faktoren.
So kommt es, dass ich als ein der VG Wort angeschlossener freier Autor gestern einen Brief samt Verrechnungsscheck erhielt.
Gemessen an Monatsgehältern oder Urlaubsgeldern für angestellte Redakteure ist die für mich errechnete Ausschüttung zwar ein Kleinstbetrag; neben die Kleinst-Honorare gestellt, die man als freier Journalist so einzusammeln gewohnt ist, löst die Ausschüttung (bei mir) ein Schmunzeln aus.
Gleichwohl ist der Betrag darstellbar und auch gerechtfertigt. Ja, gerechtfertigt, weil die Ausschüttung ja so gemeint ist, dass damit jede nicht konkret kontrollierte oder gar abrechenbare Nutzung veröffentlichter Werke kompensiert werden soll. In diesem Fall die Kopie beziehungsweise der Scan meiner Beiträge in Büchern und Zeitschriften, die mit Hilfe eurer Multifunktionsgeräte erstellt wurde und wird. Darüber kann und will ja (derzeit) noch niemand irgendjemand konkret ausfragen. Zudem ist die „Multifunktionsgeräte“-Abgabe an die VG Wort ja eine einmalige Sache, die sich für euch mit dem Kauf des Gerätes erledigt hat. Aber sie hilft.
Insofern sage ich euch, liebe Multifunktionsgeräte-Käufer, auf diesem WegeDankeschön, ihr unterstützt mit dem Kauf eines Multifunktionsgerätes auch ein ganz, ganz, ganz, ganz kleines bisschen freie Journalisten und Autoren, wie mich. Und Illustratoren, Fotografen sowie, unter anderem, auch Verlage.
Und Danke an die VG Wort, die sich für die Abgabe stark gemacht hat, sie einsammelt und ausschüttet.
Wohlgemerkt: Vielleicht wird das mit der Vergütung von Werk-Urhebern und -Verbreitern in der (komplett) digitalisierten Zukunft bald ein bisschen oder sogar ganz anderes laufen. Da bin ich gespannt drauf, ich bin offen und bereit für neue Lösungen und Wege. Für das Hier und Jetzt kann ich der gesetzlich geregelten Verwertungsgesellschaft-Methode aber durchaus etwas abgewinnen. Wie bürokratisiert und effizient das Ganze ist, sehe ich durchaus als berechtigte Fragestellung.