UNESCO fördert offene Bildungsmaterialien
Offene Bildungsmaterialien sollen zukünftig weltweit umfassend gefördert werden. Darauf verständigte sich kürzlich die UNESCO und bekam viel Zuspruch. Ein gestrichener Passus in den OER-Definitionen zu Kopien erntet allerdings Kritik von OER-Verfechter David Wiley.
Die von der UNESCO-Generalkonferenz Ende November in Paris angenommenen OER-Empfehlungen (PDF) enthalten fünf zentrale Zielsetzungen. Sie sind zugleich als Handlungsfelder definiert, um sowohl die Entstehung als auch die Verbreitung und vielfältige Nutzung von Open Educational Resources (OER) wirksam zu unterstützen:
- Aufbau von Kapazitäten, mit denen alle zentralen Bildungsakteure darin gefördert werden, umfassende OER-Kompetenzen zu erwerben;
- Entwicklung förderlicher politischer Rahmenbedingungen;
- Effektiver, inklusiver und chancengerechter Zugang zu hochwertigen OER;
- Förderung der Entwicklung von zukunftsfähigen Modellen für OER;
- Förderung und Ermöglichung internationaler Zusammenarbeit.
Die UNESCO-Mitgliedsstaaten verpflichten sich diese Empfehlungen umzusetzen. Gleichzeitig wollen sie nach einiger Zeit evaluieren, inwieweit das geglückt ist.
Die OER-Empfehlungen sind ein Ergebnis jahrelanger Beratungen innerhalb der UNESCO und der internationalen Communitys, die sich für freie Bildung einsetzen. Vor zwei Jahren legte die UNESCO einen Entwurf vor, der seitdem diskutiert und bearbeitet wurde. Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie wurde Ende 1945 von 37 Staaten gegründet und vereint derzeit 195 Mitgliedstaaten.
Die OER-Empfehlungen stießen auf positive Resonanz, etwa beim Bündnis freie Bildung, bei der Creative-Commons-Initiative und der OER-Infostelle.
Den Definitionen fehlt die Erlaubnis, Kopien anzufertigen
Herbe Kritik an den Empfehlungen äußert indes der renommierte US-amerikanische OER-Verfechter David Wiley. Obwohl er sich in den vergangenen Jahre selbst für eine solche UNESCO-Empfehlung eingesetzt habe, sei er nun insbesondere von den enthaltenen OER-Definitionen bitter enttäuscht, erläutert er in einem Kommentar auf seiner Webseite.
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